Warum von Klassismus reden nicht unbedingt Klassenverhältnisse denken heißt. Überlegungen zur (De-)Thematisierung von Klasse in aktivistischen Kontexten.
04. Juni | Donnerstag, 19:00 | kollektives Zentrum, Norderstr. 65
mit Nikola Staritz
„Klassismus bezeichnet Vorurteile oder Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft oder der sozialen Position gegenüber Angehörigen einer „niederen“ Klasse.“ So ist es auf Wikipedia zu lesen. Weniger zu lesen ist darüber, dass die Diskriminierung namens Klassismus die Gesellschaftsstruktur einer Klassengesellschaft ebenso voraussetzt wie Sexismus ohne patriarchale Verhältnisse nichts weiter wäre als eine beliebige Attitüde gegen zufällig erwählte Gruppen. Ohne der materiellen Grundlage einer Klassengesellschaft und damit der Existenz von sozioökonomischen Klassen könnte es Diskriminierung aufgrund von Klasse ja gar nicht geben. Das scheint logisch und dennoch wird es gern vergessen wenn in aktivistischen Kontexten von Klassismus die Rede ist.
Nikola Staritz (Wien), Politikwissenschaftlerin und Redakteurin der Zeitschrift „MALMOE“ (www.malmoe.org). Der Text bzw. Vortrag basiert auf einem Artikel, der im Oktober 2014 in der feministischen Zeitschrift an.schläge erschienen ist. http://anschlaege.at/feminismus/2014/10/class-trouble/